m 23. Juli 1164 brachte der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel (1159-1167) die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln. Rainald von Dassel, unter Kaiser Friedrich Barbarossa Kanzler des Reiches, hatte sich diese kostbaren Reliquien als Kriegbeute nach der fast vollständigen Zerstörung Mailands durch die kaiserlichen Truppen erbeten.
Durch welches Tor die Gebeine in die Stadt gelangten ist unklar. Seit dem 19. Jahrhundert hat sich die Vorstellung eingebürgert, sie seien durch den romanischen Vorgängerbau des heutigen "Dreikönigenpförtchens" in die Stadt gelangt. Diese kleine Pforte bezeichnet die Südostecke des ehemaligen Kloster- und späteren Stiftsbezirks von St. Maria im Kapitol; es ist das einzige erhaltene Immunitätstor in Köln. Vermutlich hat die Annahme, die Reliquien seien durch dieses Tor in die Stadt gelangt, zu seiner Erhaltung beigetragen. 1842 wurden das vom Verfall bedrohte Pförtchen und seine Skulpturen auf Veranlassung des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm durch den Stadtbaumeister Johann Peter Weyer restauriert.
Über einer spitzbogigen, profilierten Türöffnung, die zu verschließen war, liegt ein Gesims, in das der Spitzbogen einschneidet. Darüber steht eine Schreinarchitektur mit vier Arkaden zu beiden Seiten. Vier Figuren, eine sitzende Maria mit Kind und die anbetenden Drei Könige sind in das steinerne Gehäuse eingestellt Bemerkenswert ist, dass die Schauseite nicht auf den Marienplatz, sondern auf die ehemalige Stiftsfreiheit hin ausgerichtet ist. Unmittelbar vor dem Pförtchen lag innerhalb der Immunität der Friedhof des Stiftes, worauf der Name des platzes, Lichhof, noch heute hinweist.
Mit der Darstellung der Heiligen Drei Könige wird Bezug genommen auf ihre besondere Verehrung in der Stadt. Noch im Tode wollte man sich ihrer ideellen Nähe versichern.
Die vier Skupturen sind seit 1981 durch Kopien ersetzt; die Originale befinden sich im Museum Schnütgen.
Marienplatz 17-19
50676 Köln
Tel.: (0)221 - 214615
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