Madonna
Holz; Höhe 1,89 m
St. Gereon, Dekagon, am zweiten östlichen Pfeiler
Maria, die auf der Mondsichel steht, hält auf dem linken Arm das Christuskind und stützt es mit der rechten Hand. Das fast nackte Kind hat einen Apfel in der Linken und greift mit der anderen Hand nach dem Schleier Marias. Die Figur ist in typisch spätgotischer Weise vor allem durch die Masse der stoffreichen Gewandung und die Ordnung von deren Falten bestimmt. Üblicher Darstellungsweise entspricht das Motiv des mit der Linken gerafften und quer vor den Körper gezogenen Mantels. Dadurch ist Gelegenheit zu einer differenzierten Komposition der verschiedenen Falten gegeben, an der die Bildhauer der gotischen Zeit ihre formale Phantasie zeigen konnten. Der Körper ist unter dem Gewand zwar kaum wahrzunehmen, bestimmt jedoch durch den starken Schwung nach rechts die gesamte Figur. Zusammen mit der Gewandanordnung ist dies ein Kennzeichen des sogenannten Weichen Stils um 1390/1430, für den das Bildwerk ein gutes Beispiel ist.
Die hölzerne Statue, die eine leicht entstellende Farbfassung neuerer Zeit trägt, gehört nicht zur alten Ausstattung von St. Gereon, sondern stammt ursprünglich aus der Kölner Stiftskirche St. Maria ad gradus und kam im 19. Jahrhundert über den Kunsthandel hierher.
Die Kirche ist täglich von 10.00 - 18.00 Uhr geöffnet
(In Ausnahmefällen ist lediglich die Vorhalle geöffnet).
Gereonskloster/Christophstraße
50670 Köln
Tel.: (0) 221 474507-0