Samsonmosaik
um 1070; 1867/71 ergänzt und neu verlegt aus unregelmäßg geschnittenen Steinen in sechs Farben (opus vermiculatum; verschiedenfarbiger Marmor, Kalkstein, Ziegel)
St. Gereon, östliche Joche der Krypta
Im östlichen Teil der Krypta befindet sich ein Fußbodenmosaik, das aus zwölf großen und zwölf kleinen Bildfeldern besteht. Ursprünglich schmückte es den Boden des Langchores, für den es im 11. Jahrhundert - wohl um 1070, als man den Chor vollendete - gefertigt worden war. Später kamen seine umfangreichen Bruchstücke in die Krypta, wo sie 1867/71 neu verlegt und dabei zum Teil stark ergänzt wurden.
Fünf der großen Bildfelder zeigen Szenen aus dem Leben des alttestamentarischen Helden Samson; die hier abgebildete Szene zeigt, wie Dalila Samson die Haare abschneidet und ihn damit seiner übermenschlichen Kraft beraubt. Die sieben anderen Felder sind Darstellungen aus dem Leben des Königs David. Die zwölf kleinen Bilder zeigen die Tierkreiszeichen. Die ursprüngliche Anordnung im Chor lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Über den Inhalt lässt sich immerhin vermuten, dass Samson und David als Vorläufer Christi verstanden wurden; denn traditionell setzte man in frühchristlicher und mittelalterlicher Zeit Begebenheiten aus der Geschichte beider Gestalten mit Ereignissen des Lebens Christi in Beziehung. Zudem stammte Christus aus dem Hause Davids.
Komposition und Zeichnung der Mosaikbilder sind recht unbeholfen, doch um lebendige Veranschaulichung bemüht. Die Wirkung ist heute freilich auch durch die erheblichen Ergänzungen der Fehlstellen beeinträchtigt (alle ornamentalen Rahmen sind neu; ebenso fast alle Inschriften).
Die Kirche ist täglich von 10.00 - 18.00 Uhr geöffnet
(In Ausnahmefällen ist lediglich die Vorhalle geöffnet).
Gereonskloster/Christophstraße
50670 Köln
Tel.: (0) 221 474507-0