Emailmedaillon mit dem Bild des hl. Severin
Köln, 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts
Holzkern; Kupfer, vergoldet und graviert; Bergkristall
Höhe 45 cm, Breite 43 cm
Fuß: Holz, vergoldet; mit Reliquien, Perlmuttreliefs (15. Jahrhundert) und Miniaturmalereien auf Glas
St. Severin, Kirchenschatz (Schatzschrank im Chor)
Die Scheibe zeigt, wie die Inschrift auf dem Goldgrund besagt, den Kölner Bischof Severin (um 346-397?). Er sitzt auf einem Thron, trägt den Ornat und hält Bischofsstab und Buch. Der Nimbus kennzeichnet ihn als Heiligen. Die Scheibe ist in der aus Byzanz stammenden Technik des Zellenschmelz gefertigt. Hierbei wurde die Zeichnung der Darstellung durch dünnen, auf den Grund gelöteten Golddraht markiert. In die 'Zellen' zwischen den Drahtstegen schmolz man farbiges, meist transluzides Email (sieben Farben: Inkarnat, zweierlei Blau, Weiß, Gelb, Rot, Grün).
Das Medaillon sieht man als den einzig verbliebenen Rest des von Erzbischof Herimann III. (1089-1099) gestifeten goldenen Schreins für die Gebeine des hl. Severin an, der 1795/98 eingeschmolzen wurde. Hiergegen könnte die ältere, typisch ottonische Darstellungsform sprechen, doch wurde diese verschiedentlich noch um 1100 angewandt. Daß die Abbildungen des Schreins auf den Gemälden des Severin-Zyklus (um 1500) das Medaillon nicht zeigen, besagt nicht viel; denn unbekannt ist, wie wirklichkeitsnah jene Bilder sind. So ist die Herkunft der Emailscheibe vom ehemaligen Severin-Schrein nicht gewiß, doch durchaus möglich.
Öffnungszeiten
Mo.-Fr.: 10.00 -18.00 Uhr
Sa.: 10.00 - 13.00 Uhr
So.: 13.00 -17.00 Uhr
St. Severin ist eine katholische Kirche. Während der Gottesdienste ist eine Besichtigung nicht möglich.
Führungen nur nach Absprache mit dem Pfarramt
Severinskirchplatz,
50678 Köln
Tel.: (0)221) - 931842-0
Fax: (0)221) - 931842-34
mail: pfarrbuero(at)st-severin-koeln.de