Die erwähnte Urkunde von 1028 nennt bereits eine Kirche in Lövenich, von der aber keinerlei Spuren bekannt sind. Auch zum Patrozinium St. Severin gibt es keine Erklärungen. Eine besondere Verbindung zum Kölner Herrenstift St. Severin scheint im Mittelalter nicht bestanden zu haben, wie es die vor der Apsis aufgestellte, um 1880/90 entstandene Skulptur des Heiligen mit dem Modell suggeriert.
Eine wohl im 12. Jh. entstandene dreischiffige, flachgedeckte romanische Pfeilerbasilika mit Chor und drei Apsiden wurde 1858–60 durch Ferdinand Robert Cremer grundlegend umgebaut. Dabei wurde das Langhaus um den ehemaligen Chor erweitert, was an dem erhaltenen Triumphbogen und dem offenen Dachstuhl in diesem nun östlichen Langhausteil gut erkennbar geblieben ist.
Daran schließt sich ein neues Chorjoch mit Apsis an. Die Seitenschiffe wurden nach Osten verlängert und das alte Langhaus grundlegend saniert, wobei man die Arkaden erhöhte. Die westliche Eingangswand blieb, trotz mancher Planungen, unverändert.
Von der mittelalterlichen Ausstattung hat sich ein (stark restaurierter und ergänzter) Taufstein des 13. Jh. mit vier Eckköpfen erhalten (Deckel 1966 von Klaus Balke). Der Corpus des Altarkreuzes ist von 1779, das Kruzifix der Kreuzigungsgruppe aus dem 19. Jh. wird begleitet von Maria und Johannes um 1700. Von der 1888 durch Franz Sous (vielleicht nach Entwürfen von Matthias Goebbels) geschaffenen Ausmalung hat die purifizierende Restaurierung von 1958–64 nur die der Apsiskalotte (thronender Christus mit Maria und Johannes) sowie der beiden Chorwände belassen.
Hiltrud Kier
Fotos: Celia Körber-Leupold
St. Severin in Lövenich
Kirchgasse 3
50859 Köln
Öffnungszeiten:
bitte im Pfarrbüro erfragen.
Pfarrbüro St. Severin
Tel.: 02234 75478
Mail: st.severin@pv-lww.de