Die Gewölbe der beiden Turmkapellen wurden wenige Jahrzehnte nach dem Langhaus ebenfalls mit Malereien versehen, die das Bildprogramm der Innenausstattung um zwei Zyklen erweiterten. Sie zeigen Szenen aus den Legenden um zwei Heilige. In der nördlichen Kapelle sind Stationen aus dem Leben der hl. Katharina von Alexandria dargestellt. Die vier Kappen des Kreuzrippengewölbes bieten Platz für acht Begebenheiten. Hierfür sind die vier Kappen des Kreuzrippengewölbes jeweils durch eine gemalte Säule in zwei Felder geteilt.
Die Heilige war der Legende nach Tochter des Königs von Zypern; ihres Christentums wegen erlitt sie im Jahr 301 oder 315 in Alexandria unter dem römischen Kaiser Maxentius (Maximinus?) den Märtyrertod.
Der Bilderzyklus scheint stilistisch ein wenig jünger zu sein als derjenige in der gegenüberliegenden Kapelle (um 1280 entstanden?). Doch sind zuverlässige Aussagen zum Stil in diesem Fall kaum möglich. Denn die originalen Fresken wurden nach ihrer Entdeckung 1879 restauriert und dabei vollständig übermalt. In diesem Zustand mit vielen Ergänzungen, starker, dunkler Farbigkeit und reichlich verwendeter Goldbronze befinden sie sich (als einzige in der Kirche) noch heute; weiße Flecken sind jüngere Schäden.