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Wurzel-Jesse-Fenster

Spätromanischer Glasfensterzyklus

 

Im Chor und im Querhaus von St. Kunibert haben sich acht farbige Glasfenster aus spätromanischer Zeit erhalten, die als bedeutendste Zeugnisse spätromanischer Glasmalerei in Deutschland gelten. Entstanden sind sie um 1220 - 1230, unmittelbar nach Fertigstellung des Chores.

Drei große Fenster befinden sich im Obergeschoss des Chores: das Clemensfenster, das Wurzel-Jesse-Fenster und das Kunibertfenster. Im Untergeschoss des Chores und in den Querhausfenstern sind die Heiligen Ursula, Cordula, Katharina, Cäcilia und Johannes der Täufer dargestellt.

Während das zentrale Fenster im Obergeschoss uns die Heilsgeschichte vor Augen führt, sind die übrigen Fenster Heiligen gewidmet, die mit dem  Patrozinium der Kirche verbunden sind oder deren Reliquien hier aufbewahrt wurden. Mit Recht können wir also von einem Zyklus mit fest umrissenem Bildprogramm sprechen.

 

Wurzel-Jesse-Fenster

Die Darstellung des Wurzel-Jesse-Motivs wird hier auf sehr ungewöhnliche Weise ausgeführt. Vom schlafenden Jesse steigt eine Ranke auf, die fünf Medaillons mit Darstellungen aus der Heilsgeschichte umschließt. In aufsteigender Reihenfolge sind dies: die Verkündigung, die Geburt Jesu, der Gekreuzigte zwischen Synagoge und Ecclesia und die Auferstehung. Das oberste Bildfeld zeigt als Blüte der Wurzel Jesse Jesus auf einem Thron sitzend, strahlenförmig von sieben Tauben umgeben und flankiert von Engeln.

Diese zentralen Bildmotive werden ergänzt durch Gestalten vorwiegend aus dem Alten Testament, die auf die neutestamentlichen Themen in den Medaillons hinweisen. So wird die Befreiung Jonas´ aus dem Walfischbauch zur Auferstehung Jesu in Beziehung gesetzt. Damit sind die heilsgeschichtlichen Themen des Neuen Testaments in die Bildmitte gerückt, während - im Gegensatz zu anderen Darstellungen der Wurzel Jesse - die alttestamentlichen Stammväter Jesu nur flankierend angeordnet sind.

Die verwirrend zahlreichen Einzelszenen und Figuren werden durch rahmende Elemente geschickt zu einer Einheit verbunden.

Die aus Jesse hervorsprießende Wurzel öffnet sich zunächst zu zwei Medaillons, um dann in den Kreuzesstamm überzugehen. Von diesem aus bildet sich nach oben hin ein weiteres Medaillon, bevor dieser Wurzelstrang durch die krönende Blüte abgeschlossen wird. Zusätzlich verläuft ein Vielpassrahmen um die Bildmotive der mittleren Fensterbahn bis unterhalb der Blüte. Die Figuren in den Außenbahnen werden ebenfalls durch ein umlaufendes Rahmenband auf die Mitte hin zentriert. Nach außen hin schließt ein Rankenwerk die Bildkomposition ab.

 

Kunibertsklostergasse 2,

50668 Köln

Kontakt über das

Pfarrbüro St. Agnes

Tel.: 78 80 75-0

 

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