Die romanische Andreaskirche hat neben dem, im ersten Viertel des 15. Jh. neu errichteten, gotischen Hochchor noch zwei Querhäuser. Der spätgotische Machabäer-Chor, der im 16 Jh. vollständig neu gebaut wurde und den vorher bestehenden romanischen Südchor ersetzte, wurde als einziger Bauteil von St. Andreas im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Nach dem Wiederaufbau erhielten die großen gotischen Fensterbahnen, ebenso wie die im nördlichen Marien-Chor, eine klare Notverglasung.
Im Jahr 1808 gelangte der spätgotische „Machabäerschrein“ von 1527 und der zugehörige barocke „Machabäeraltar“ (heute in St. Maria in der Kupfergasse), infolge der Säkularisation in die Andreaskirche. Der Schrein birgt die Hauptreliquie des, ehem. „Benediktinerinnenklosters zu den Hll. Machabäern“, das Anfang des 19. Jh. aufgehoben und abgerissen wurde. Die Gebeine, aufgefunden im Hl. Land durch die hl. Helena im 3. Jh., gelangten 1164 zusammen mit den Reliquien der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln. Das südliche Querhaus der Andreaskirche wird heute nach dem dort aufgestellten Schrein „Machabäer-Chor“ genannt. Bei den sieben machabäischen Brüdern und ihrer Mutter, deren Reliquien im Schrein ruhen, handelt es sich um alttestamentliche, jüdische Märtyrer, deren Zeugnis im 2. Buch der Machabäer ….detailreich beschrieben ist. Auf dem äußerst prunkvollen Schrein ist dieses Martyrium in allen Einzelheiten drastisch dargestellt. Typologisch wird dem Martyrium der Machabäer jeweils eine Szene aus der Passion Christi gegenübergestellt. Das Leiden der alttestamentlichen Blutzeugen wurde als Vorausbild des Leidens Christi verstanden, woraus die christliche Verehrung dieser jüdischen Heiligen resultiert.
Markus Lüpertz greift in seinen Entwürfen die Thematik des Martyriums der Machabäer auf und stellt sie, in Parallelität zum Schrein, typologisch der Leidensgeschichte Jesu gegenüber. Sowohl inhaltlich als auch formal ist, bei aller zeitgenössischen Darstellungsweise, ein direkter Bezug zur Tradition gegeben. Dadurch fügen sich die stark farbigen Fenster optimal in das historische Raumgefüge der Andreaskirche ein.
Andreaskloster 3,
50667 Köln
Tel. des Dominikanerklosters:
(0221) 160660
Montag-Donnerstag 9:00 bis 12:00 Uhr