Kruzifix
um 1440
Lindenholz; Höhe 175 cm, Breite 152 cm
St. Georg, nördliche Vorhalle
In der nördlichen Vorhalle , dem Eingangsbereich der Georgskirche, befindet sich unterhalb des zweiten westlichen Jochbogens ein großes Kruzifix. Das aus Lindenholz geschnitzte Bildwerk wird in die Zeit um 1440 datiert. Es liegen keinerlei Quellen vor, die die Zugehörigkeit zur Georgskirche im 15. Jahrhundert belegen könnten. Es wird angenommen, dass das Kreuz aus der benachbarten Pfarrkirche St. Jakob stammt und im Zuge des Abrisses dieser Kirche (1825) nach St. Georg gelangte.
Die lebensgroße, vollrund geschnitzte Figur des Christus wird heute von einer leicht gelblichen, noch spätmittelalterlichen Farbfassung bestimmt (1975/76 von einer dunkelgrauen Farbschicht befreit). Der Körper ist in streng-aufrechter Haltung wiedergegeben, nur der Kopf mit der Dornenkrone ist nach rechts auf die Brust gesunken. Die Modellierung des Leibes spricht von einer naturalistischen Auffassung. Aus der Seitenwunde laufen mehrere Blutbahnen am Körper des Gekreuzigten herab.
Wie der Crucifixus Dolorosus im Westbau repräsentiert auch dieses Kreuz den Dreinageltypus. Die Dornenkrone, die im Leid halb geöffneten Augen, das knappe Lendentuch und das nach rechts geneigte Haupt sind Merkmale für die Darstellung des Gekreuzigten in der spätgotischen Malerei und Holzplastik.
Führungen nur nach Absprache mit dem Pfarramt
Diözesanzentrum für Menschen
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50676 Köln
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